Der folgende Artikel beschreibt die Installation und optimale Einrichtung eines Ubuntu Servers als Gastsystem in einer Hyper-V Umgebung unter Windows.
Die Motivation dazu entspringt der Tatsache, dass ownCloud ab Version 8.1 Windows als Hosting-Plattform nicht mehr unterstützt. Über die Beweggründe dieser Entscheidung lässt sich streiten, sicher ist jedoch, dass man sich nun nach Alternativen umsehen muss, wenn man ownCloud zuvor auf einem Windows-Server gehostet hat.
Eine Möglichkeit besteht darin, einen Linux-Server unter Windows mittels Hyper-V zu virtualisieren. Neben der Einrichtung einer virtuellen Maschine (VM) und der Installation von Ubuntu sind allerdings einige weitere Schritte notwendig, um den optimalen Betrieb des Linux-Servers zu gewährleisten.
Der Artikel beschreibt daher detailliert die Installation und Einrichtung eines Ubuntu Servers als Hyper-V Gastsystem. Vorkenntnisse mit Linux sind sicherlich von Vorteil, aber nicht notwendig. Die Anleitung richtet sich explizit an Linux-Anfänger, daher werden alle Schritte/Entscheidungen ausreichend erklärt.
Nutzt bei Fragen oder Unklarheiten bitte die Kommentar-Funktion, damit ich euch hier weiterhelfen kann.
Update (22.04.2016): Der Artikel wurde grundlegend überarbeitet und zeigt nun die Einrichtung und Erst-Konfiguration von Ubuntu Server 16.04 (LTS) („Xenial Xerus“).
Update (27.07.2016): Befehle zur Optimieren der virtuellen Umgebung speziell an Ubuntu 16.04 angepasst.
Update (31.01.2016): Informationen zum „Sicheren Start“ unter Windows 10/Windows Server 2016 aktualisiert.
Inhalt
Warum Ubuntu Server auf Hyper-V?
Aus folgenden Gründen fiel hier die Entscheidung bewusst auf die Kombination von Hyper-V-Virtualisierung und Ubuntu Server als Gastsystem:
Hyper-V
Bei Hyper-V handelt es sich um einen Typ-1 Hypervisor, d.h. das Gastsystem läuft direkt auf der Hardware des Host-Systems. Andere Virtualisierungssoftware, wie z.B. das populäre VirtualBox, setzten als Typ-2 Hypervisor auf dem Host-Betriebssystem auf. Mit Hyper-V fällt damit diese Zwischenschicht weg. Daher sollte ein virtuelles System schneller und weniger fehleranfällig laufen.
Darüber hinaus kann eine virtuelle Maschine unter Hyper-V sehr einfach mit Windows-Bordmitteln gesichert und wieder hergestellt werden.
Die einzige Einschränkung von Hyper-V stellt die nicht vorhandene Fähigkeit dar, USB-Geräte des Host-Systems direkt an die virtuellen Maschinen weiter zu reichen (USB Passthrough).
Die Konfiguration/Einrichtung der Linux-VM ist allerdings unabhängig von der verwendeten Virtualisierungssoftware. Daher lässt sich diese Anleitung zum größten Teil auch bei der Verwendung anderer Programme wie VirtualBox oder VMWare anwenden. Bei Schritten, die nur unter Hyper-V durchzuführen sind, wird im Artikel darauf hingewiesen.
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Arbeit mit virtuellen Maschinen ist zudem, dass eigentlich alle Virtualisierungslösungen das Konzept der Prüf- bzw. Speicher-Punkte nutzen. Dadurch kann man zu einem beliebigen Zeitpunkt einen Snapshot der VM erstellen. Falls dann im weiteren Verlauf der Installation/Konfiguration etwas schief läuft, kann man ganz einfach zu einem vorherigen Snapshot zurückkehren. Dies ist in den meisten Fällen schneller und einfacher, als das System wieder „gerade zu biegen“. Daher empfehle ich regelmäßig Prüfpunkte zu speichern (z.B. immer wenn ein wichtiger Teil der Konfiguration abgeschlossen wurde). Alle überflüssigen Snapshots können am Ende der Einrichtung der Linux-VM wieder gelöscht werden.
Ubuntu Server
Als Gastsystem kommt Ubuntu Server zu Einsatz. Man könnte auch andere Linux-Distributionen (wie z.B. Debian) verwenden, allerdings bietet Hyper-V die beste Unterstützung für Ubuntu (siehe TechNet-Artikel). Da keine Desktop-Oberfläche benötigt wird, fällt die Wahl auf die Server-Version von Ubuntu.
Download Ubuntu Server
Für die Installation benötigt man ein ISO-Image des Betriebssystems, welches man von der Ubuntu-Homepage herunterladen kann. Ich habe mich hier für die momentan aktuellste Version 16.04 LTS („Xenial Xerus“) (64 Bit) entschieden. Dies ist eine LTS-Version (Long Term Support), d.h. diese Version wird ab Release vier Jahre lang unterstützt. Gerade bei der Einrichtung eines Linux-Servers, der später beispielsweise dazu dient, eine ownCloud zu hosten, empfiehlt sich besonders der Einsatz einer LTS-Version.
Hyper-V Maschine erstellen
Wir beginnen mit dem Anlegen der virtuellen Maschine.
Als Hyper-V-Host kommt Windows 10 (64 Bit) zum Einsatz. Alle Punkte sind jedoch auch mit Windows 8/8.1 oder Windows Server 2012 (R2) realisierbar.
Virtuelle Festplatte erzeugen
Zunächst sollte eine neue virtuelle Festplatte mit Hilfe der PowerShell erzeugt werden. Die Begründung liefert Microsoft in diesem TechNet-Artikel: Für Linux-VMs sollten die virtuellen Festplatten eine BlockSize von 1 MB verwenden, da diese ansonsten mehr Speicherplatz auf dem Host-System benötigen. Der Hyper-V-Manager unterstützt beim Anlegen von virtuellen Festplatten keine Angabe einer benutzerdefinierten BlockSize. Daher wird die Festplatte mit folgendem Befehl über die PowerShell erzeugt:
New-VHD -Path "D:\VMs\Virtual Hard Disks\UbuntuServerTest.vhdx" -SizeBytes 30GB -Dynamic -BlockSizeBytes 1MB

Damit wird eine dynamisch erweiterbare Festplatte mit der Größe von 30 GB und einer BlockSize von 1 MB erzeugt. Dynamisch erweiterbar heißt in diesem Fall, dass die HDD nicht von Anfang an 30 GB Speicherplatz auf dem Host-System belegt, sondern nur so viel Platz benötigt wie die auf der HDD gespeicherten Daten.
Erzeugen der virtuellen Maschine
Nun kann die virtuelle Maschine im Hyper-V-Manager erzeugt werden. Dazu wählt man Aktion > Neu > Virtueller Computer... Ein Assistent führt durch die Erstellung der VM:
Namen und Pfad angeben: Hier wird der Name der VM festgelegt (in diesem Fall UbuntuServerTest – ich gebe dem virtuellen Computer immer den gleichen Namen wie der virtuellen Festplatte um Verwechselungen auszuschließen). Ebenfalls kann der Pfad angegeben werden, an dem die virtuelle Maschine gespeichert werden soll. Alle meine VMs werden unter D:\VMs gespeichert, daher belasse ich den Standard-Pfad.
Generation angeben: In diesem Schritt wird die Generation der VM festgelegt. Generell ist es hier egal, welche Generation man wählt, dennoch bieten VMs der Generation 2 mehr Virtualisierungsfeatures. Daher empfehle ich hier die Option Generation 2.
Wichtig: Nachdem die virtuelle Maschine erstellt wurde, kann diese Option nicht mehr verändert werden. Eine Generation 1 VM kann nicht in eine Generation 2 VM überführt werden und anders herum.
Speicher zuweisen: Hier wird dem virtuellen System Arbeitsspeicher zugewiesen. Die Option Dynamischen Arbeitsspeicher für diesen virtuellen Computer verwenden kann aktiviert bleiben, dann wird der VM je nach Bedarf mehr oder weniger Speicher zugeteilt. Unter Arbeitsspeicher beim Start trägt man am besten 1024 MB ein, dies sollte in jedem Fall ausreichend sein.
Netzwerk konfigurieren: Wenn die VM Internet-Zugriff haben soll, ist hier ein virtueller Switch anzugeben. Falls noch kein virtueller Switch vorhanden ist, muss dieser noch angelegt und konfiguriert werden. Zu diesem Thema kann ich folgenden Artiel empfehlen: Virtual Switch: Netzwerke in Hyper-V konfigurieren
Virtuelle Festplatte verbinden: Hier gibt man die zuvor mit PowerShell erzeugte virtuelle Festplatte an (hier D:\VMs\Virtual Hard Disks\UbuntuServerTest.vhdx).
Der letzte Schritt zeigt noch einmal eine Zusammenfassung an, bevor mit Fertig stellen der virtuelle Computer erzeugt wird.
Anpassungen der Einstellungen der VM
Vor dem Starten der VM müssen noch einige Einstellungen angepasst werden (Rechtsklick auf virtuellen PC > Anpassen…):
Arbeitsspeicher: Hier lassen sich nun weitere Optionen zum dynamischen Arbeitsspeicher angeben. Hier empfehle ich die Einstellungen Minimaler RAM: 512 MB (die Hälfte des Arbeitsspeichers beim Start) und Maximaler RAM: 2048 MB (das Doppelte des Arbeitsspeichers beim Start).
Die restlichen Optionen können auf den Standard-Werten bleiben.
Prozessor: Hier lässt sich die Anzahl der virtuellen Prozessoren angeben. Hier sollte man mindestens 2 wählen. Ich nehme hier meist die Hälfte des maximalen Wertes (bei einer Quad-Core CPU mit Hyperthreading ist der maximale Wert 8, also wähle ich hier 4).
SCSI-Controller: Hier muss noch ein virtuelles DVD-Laufwerk hinzugefügt werden, vom dem das Betriebssystem installiert werden kann. Dazu einfach DVD-Laufwerk aus der Liste wählen und auf Hinzufügen klicken.
Anschließend kann man die zuvor herunter geladene Image-Datei wählen (in diesem Fall ubuntu-16.04-server-amd64.iso). Danach sollte man die Änderungen zunächst mit der Schaltfläche Anwenden speichern.
Firmware: Hier muss das soeben angelegte DVD-Laufwerk unter Startreihenfolge an den ersten Platz in der Liste verschoben werden. Somit wird sicher gestellt, dass der virtuelle PC von diesem Medium gestartet wird.
Sicherheit: Die Option Sicheren Start aktivieren muss hier ausgeschaltet werden, da ansonsten die virtuelle Maschine unter Linux nicht ordnungsgemäß funktioniert – z.B. konnte ich die Erfahrung machen, dass dann keine Eingaben per Tastatur/Maus in der VM möglich sind.
Wenn als Hyper-V-Host Windows 10 oder Windows Server 2016 zum Einsatz kommt, kann diese Option aktiviert bleiben. Allerdings muss man dann unter Vorlage den Eintrag Microsoft UEFI Certificate Authority wählen.
Wenn es keine Optionen-Gruppe Sicherheit gibt (z.B. unter Windows Server 2012 R2), dann findet man die Einstellungen zum sicheren Start unter Firmware (allerdings ohne weitere Einstellmöglichkeiten).
Alle anderen Einstellungen können zunächst einmal auf den Standardwerten belassen werden. Meist zeigt sich erst beim Arbeiten mit der VM, welche Änderungen hier noch notwendig sind (z.B. Anpassungen der Arbeitsspeicher-Einstellungen, falls man besonders RAM-lastige Anwendungen laufen lassen will). Diese Änderungen können aber jederzeit zum einem späteren Zeitpunkt vorgenommen werden.
Installation des Gast-Betriebssystems
Damit ist die Erstellung des virtuellen PCs abgeschlossen und es folgt die Installation von Ubuntu Server. Vorher ist es allerdings empfehlenswert, einen Prüfpunkt (Snapshot) des virtuellen Systems anzulegen (Rechtsklick auf VM > Prüfpunkt). Falls bei der Installation des Gast-OS etwas schief gehen sollte, kann man einfach wieder den Anfangszustand wiederherstellen (Rechtsklick auf den Prüfpunkt > Anwenden).
Nun verbindet man sich mit der VM (Rechtsklick > Verbinden…). Hier öffnet sich zunächst ein Fenster mit der Information, dass der virtuelle PC ausgeschaltet ist. Daher wählt man Aktion > Starten um mit der Installation von Ubuntu zu beginnen:
Zunächst wählt man Install Ubuntu Server.
Im nächsten Schritt wählt man die Sprache: German – Deutsch.
Die darauf folgende Warnung, dass die Übersetzung des Installers noch nicht vollständig lokalisiert wurde, kann man mit Ja bestätigen.
Es folgt die Gebiets-Auswahl (Deutschland).
Der Installer kann probieren, das Tastaturmodell anhand von Tastatureingaben automatisch zu erkennen. Hier sollte man Nein wählen, wenn man sich nicht durch viele Dialoge wühlen will, die zu bestimmten Tastatureingaben auffordern.
Dadurch muss man das Tastaturmodell manuell wählen. Zunächst gibt man das Herkunftsland der Tastatur an (German).
Danach folgt die Angabe der Tastaturbelegung (German)
Nach einer kurzen Wartezeit folgt die Eingabe des Rechner-Names. Dies ist der Name des Rechners im Netzwerk. Hier empfiehlt es sich, den gleichen Namen wie beim Anlegen der VM anzugeben – nur ohne evtl. vorhandene Leerzeichen (in diesem Fall also UbuntuServerTest).
Anschließend folgt das Anlegen des ersten Benutzers. Der installer fragt hier zunächst nach dem vollständigen Namen des Users:
Im nächsten Schritt wird ein Benutzernamen des Kontos zu vorgeschlagen. Diesen Vorschlag muss man allerdings nicht annehmen, sondern kann einen ganz anderen Benutzernamen angeben. In diesem Fall nenne ich den Benutzer einfach testuser.
Im nächsten Schritt folgt das Vergeben eines Passworts für den soeben angelegten Benutzer. Aus Gründen der Sicherheit sollte man hier auf jeden Fall ein (sicheres) Passwort vergeben. Dieses Passwort muss darauf hin erneut eingegeben werden, um einen Tippfehler auszuschließen.
Der Installer fragt daraufhin, ob der persönliche Ordner des Benutzers verschlüsselt werden soll. Wenn keine besonderen Sicherheits-Anforderungen bestehen, kann man hier Nein wählen.
Es folgt die Abfrage der zu verwendenden Zeitzone. Diese Angabe ist meist korrekt und kann mit Ja bestätigt werden.
Im nächsten Schritt wird die Festplatte formatiert. Falls man keine speziellen Anforderungen hat, sollte man hier Geführt – gesamte Platte verwenden und LVM einrichten wählen.
Mit LVM ist hier der Logical Volume Manager gemeint: Dies ist eine Abstraktionsebene zwischen der Festplatte (bzw. Partitionen) und dem Dateisystem. Der Vorteil von LVM ist v.a. der, dass Partitionen (im Kontext von LVM „Logical Volumes“ genannt) dynamisch verändert werden können. Man kann z.B. Partitionen nachträglich ohne viel Aufwand verkleinern/vergrößern, oder auch ein Logical Volume auf eine weitere Festplatte ausweiten.
Nun wählt man die zu partitionierende Festplatte aus. Falls man mehrere Festplatten verwendet, sollte man sicherstellen, dass man in diesem Schritt die richtige wählt!
Nach der Wahl der Festplatte kann man die Frage, ob die Änderungen auf die Speichergeräte geschrieben werden sollen und LVM eingerichtet werden soll, mit Ja beantworten.
Nun kann man festlegen, ob der Gesamte freie Festplatten-Speicher für die Partitionierung verwendet werden soll. Dazu trägt man einfach das Kürzel max in das Eingabefeld ein.
Es folgt eine Warnung, dass die Firmware des Rechners den Installer im UEFI-Modus gestartet hat, aber festgestellt wurde, dass scheinbar weitere Betriebssysteme auf der Festplatte vorhanden sind, die mit einer Installation von Ubuntu im UEFI-Modus Probleme bereiten könnten. Da wir allerdings Ubuntu als einziges OS installieren wollen, können wir diese Meldung mit Ja beantworten.
Es folgt noch einmal eine Zusammenfassung der Partitionierung. Falls man diesem Vorschlag noch ändern möchte (z.B. ein anderes Dateisystem auf der root-Partition verwenden möchte), sollte man hier zunächst Nein wählen. Anschließend kann man jede Partition noch einmal einzeln bearbeiten.
Für eine virtuelle Maschine ist jedoch die vom Installer vorgeschlagene Partitionierung meist ausreichend, so dass man diese einfach bestätigen kann.
Es folgt die Angabe eines Proxy-Servers für den Zugriff auf das Internet. Im Normalfall ist hier nichts einzugeben, es sei denn, man befindet sich wirklich hinter einem Proxy-Server.
Der Installer fragt nach einer kurzen Wartezeit, ob Aktualisierungen für das System automatisch abgerufen werden sollen. Da wir selbst darüber entscheiden wollen, welche Updates zu welchem Zeitpunkt eingespielt werden, wählen wir hier Keine automatische Aktualisierungen.
Im folgenden Schritt kann man angeben, welche weitere Software neben dem Basissystem installiert werden soll. Da der Server zunächst mit einer minimalen Konfiguration laufen soll, wählen wir hier lediglich OpenSSH server. Dieser ist für den späteren Zugriff per SSH (PuTTY) auf die virtuelle Maschine notwendig. Standardmäßig ist hier noch standard system utilities gewählt und kann aktiviert bleiben.
Die einzelnen Punkte können mit der Leertaste an- oder abgewählt werden. Die Installation wird daraufhin mit Enter fortgesetzt.
Zum Schluss informiert der Installer, dass das Installationsmedium entfernt wird und das System neu gestartet werden muss.
Nach dem Neustart des System kann man sich mit dem angelegten User (testuser) und dem angegebenen Passwort am System anmelden.
Optimieren der Hyper-V Einstellungen
Damit ist das Gastsystem zunächst einmal installiert. Dennoch ist für den optimalen Betrieb noch eine Änderung an den Hyper-V-Einstellungen der VM notwendig. Dazu fahren wir den virtuellen Computer mit folgendem Befehl herunter (dazu muss erneut das Passwort des Users angegeben werden – mehr zum Befehl sudo folgt später):
sudo shutdown now
Nachdem die VM herunter gefahren wurde, öffnen wir noch einmal die Einstellungen des virtuellen PCs. Unter Netzwerkkarte > Erweiterte Features wählen wir die Option Statisch für die MAC-Adresse. Dies sorgt dafür, dass die MAC-Adresse nicht mehr dynamisch aus dem Hyper-V-Adresspool zugewiesen wird, sondern die virtuelle Maschine immer die gleiche MAC-Adresse aufweist.
Dieser Schritt ist empfehlenswert, da es sonst u.U. Probleme mit der virtuellen Maschine im Netzwerk geben könnte.

Danach sollte auch gleich ein neuer Prüfpunkt angelegt werden, der dann das installierte Grundsystem beinhaltet (Rechtsklick auf VM > Prüfpunkt).
Einrichtung des Ubuntu Servers
Nun folgen die Schritte, um den Ubuntu Server optimal für den Betrieb als Hyper-V Gastsystem einzurichten. Dazu meldet man sich nach dem Start der virtuellen Maschine wieder mit dem bekannten Benutzer an.
Exkurs: Root-Rechte
Was unter Windows der Administrator ist, ist unter Linux der Benutzer Root. Nur dieser hat die maximalen Rechte am System. Diese Root-Rechte werden demnach auch benötigt, um z.B. Software zu installieren oder systemweite Änderungen vorzunehmen. Nun ist der während der Installation eingerichtete User auch automatisch Root-Benutzer des Systems. Allerdings hat man keine Root-Rechte, bis man diese explizit anfordert. Dies geschieht, indem man den auszuführenden Befehl ein sudo schreibt, wie beispielsweise bei dem bereits bekannten Befehl:
sudo shutdown now
Es erfolgt die (erneute) Abfrage des Passwortes des entsprecheden Benutzers, bevor der Befehl ausgeführt werden kann (das System merkt sich dieses Passwort temporär für eine gewisse Zeit, so dass dieses nicht bei jedem Befehl mit sudo erneut eingegeben werden muss). Dies ist vergleichbar mit dem Befehl Als Administrator ausführen unter Windows.
Die im Folgenden aufgeführten Schitte erfordern oftmals Root-Rechte. Damit nicht vor jeden Befehl ein sudo eingetippt werden muss, kann man sich bis zur Abmeldung des Benutzers dauerhaft Root-Rechte verschaffen:
sudo -s
Dennoch sollte man sich dessen bewusst sein, dass man mit Root-Rechten die „ultimative Macht“ über das System hat, d.h. man kann den Rechner auch durch das unüberlegte Ausführen von Befehlen lahmlegen. Daher sollte man immer nur dann mit Root-Rechten am System angemeldet sein, wenn dies auch wirklich erforderlich ist.
Nach den Veränderungen am System mit Root-Rechten medet man sich mit dem Befehl exit wieder ab. Nun ist man immernoch mit dem gleichen User angemeldet (testuser), jedoch besitzt dieser keine Root-Rechte mehr. Bei der erneuten Eingabe von exit meldet man sich ganz vom System ab. Dies sollte man aus Sicherheitsgründen immer machen, wenn man nicht mehr aktiv mit dem System auf der Konsole arbeitet.
Systemupdates
Nun gilt es erst einmal, Ubuntu auf den neusten Stand zu bringen. So zeimlich alle Programme und auch Betriebssystem-Komponenten sind sog. Pakete. Über den Paket-Manager apt können diese verwaltet werden.
Zunächst werden die Paketquellen aktualisiert:
apt-get update
Danach können die Updates herunter geladen und installiert werden:
apt-get upgrade
Nachfragen, ob die Updates wirklich installiert werden sollen, können mit J bestätigt werden. Beim ersten Mal kann dieser Vorgang einige Zeit in Anspruch nehmen.
Anschließend wird zur Sicherheit noch folgenden Befehl ausgeführt, um evtl. vorhandene System-Updates zu beziehen:
apt-get dist-upgrade
Nach dem Einspielen der Updates kann können noch alle Pakete deinstalliert werden, die als Abhängigkeiten installiert wurden, aber nicht mehr benötigt werden. Dadurch lässt sich meist einiges an Speicherplatz frei räumen:
apt-get autoremove
Abschließend wird das System neu gestartet:
reboot
Hyper-V Integrationsdienste
Nun sollte kontrolliert werden, ob die Hyper-V Integrationsdienste korrekt in der virtuellen Maschine eingebunden sind. Dies ist nicht notwendig, wenn eine andere Virtualisierungsumgebung (z.B. VirtualBox) zum Einsatz kommt.
Zunächst verwenden wir den Befehl lsmod, der alle geladenen Kernel-Module auflistet.

Werden hier die Module hv_storvsc, hv_netsvc, hv_utils und hv_vmbus aufgelistet, wurden die Integrationsdienste bereits korrekt installiert und eingerichtet. Dies sollte nach der Installationsanleitung eigentlich immer der Fall sein.
Falls diese Module nicht aufgelistet werden, müssen diese manuell geladen werden. Dazu bearbeiten wir folgende Datei. Dadurch öffnet sich der Texteditor (nano).
nano /etc/initramfs-tools/modules
Hier fügen wir die folgenden Zeilen hinzu:
hv_vmbus hv_storvsc hv_blkvsc hv_netvsc
Gespeichert wird die Datei mit STRG+O. nano wird danach mit STRG+X beendet.
Um die Änderungen dem System bekannt zu machen, ist folgender Befehl auszuführen, gefolgt von einem Neustart:
update-initramfs –u reboot
Anschließend sollten die Module beim Systemstart korrekt geladen werden.
Optimierungen für virtuelle Umgebung
Für LTS-Versionen: Um Ubuntu weiter zu optimieren, besorgen wir uns danach die Kernel-Module, die für den Betrieb in einer virtuellen Umgebung optimiert sind. Da wir eine LTS-Version einsetzen, gibt es hierfür spezielle Module, die genau für unsere Version optimiert sind:
apt-get install --install-recommends linux-virtual-lts-xenial
Anschließend werden noch weitere Hyper-V-Tools installiert, die das Zusammenspiel zwischen Ubuntu und dem Hyper-V-System erleichtern. Diese Schritte sind mit anderer Virtualisierungs-Software nicht notwendig, bzw. hier müssen andere Tools installiert werden.
apt-get install --install-recommends linux-tools-virtual-lts-xenial linux-cloud-tools-virtual-lts-xenial
Laut einem TechNet-Artikel beinhalten diese Pakete beispielsweise den VSS Snapshot Daemon, der für Live-Backups des virtuellen Linux-Systems benötigt werden.
Zum Schluss suchen wir noch einmal nach Updates und starten den Rechner neu:
apt-get update apt-get upgrade reboot
Wenn keine LTS-Version zum Einsatz kommt (z.B. 15.10), dann werden die allgemeinen Pakete installiert. Anstatt der oben genannten Befehle wird daher folgendes ausgeführt:
apt-get install --install-recommends linux-virtual apt-get install linux-tools-virtual linux-cloud-tools-virtual apt-get update apt-get upgrade reboot
Optimierung des I/O-Schedulers
Ein Betriebssystem ist u.a. dafür zuständig, I/O-Operationen zu optimieren und auszuführen. Der Linux Kernel kennt dabei vier verschiedene Scheduling-Modes. Jeder davon hat seine Vor- und Nachteile, was an dieser Stelle jedoch nicht weiter behandelt werden soll. Eigentlich soll ja nicht das Gastsystem für die optimierten I/O-Operationen zustanding sein, sondern nur der Hyper-V-Hypervisor.
Um dies zu erreichen, muss man den GRUB-Bootloader anpassen:
nano /etc/default/grub
Hier suchen wir nach der Zeile
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT=""
und ändern diese zu
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="elevator=noop"
Mit dieser Änderung weisen wir das Gastsystem an, sämtliche I/O-Operationen an den darunter liegenden Hypervisor zu übergeben, der dann seinerseits für einen optimierten Ablauf sorgt. Dadurch erhöht sich im allgemeinen die Performance der virtuellen Maschine.
Wir speichern (STRG+O) und beenden nano (STRG+X). Anschließend sollte man noch ein Update von GRUB durchführen und das System neu starten:
update-grub reboot
Nach diesem Schritt ist das Gassystem für den Betrieb in einer Hyper-V-Umgebung optimiert und einsatzbereit.
Zugriff auf die virtuelle Maschine mit SSH
Damit man sich nicht immer über den Hyper-V-Manager auf die VM verbinden muss, sondern der Zugriff auf von anderen Computern im lokalen Netzwerk aus stattfinden kann, muss zum Schluss noch der Zugriff per SSH eingerichtet werden. Der OpenSSH Server wurde ja bereits bei der Installation des Betriebssystems mit installiert.
Um sich nun von anderen Windows-Rechnern per SSH auf den virtuellen Computer zu verbinden, empfehle ich das Programm PuTTY. Dies kann direkt über die PuTTY Download-Seite heruntergeladen werden (putty.exe) und irgendwo auf dem System gespeichert werden (z.B. auf dem Desktop). Nach dem Start von PuTTY ist der Rechnername (UbuntuServerTest) oder die IP der virtuellen Maschine anzugeben.

Nach einem Klick auf Open erscheint noch eine Hinweismeldung, dass der Computer, zu dem eine Verbindung aufgebaut werden soll, unbekannt ist. Durch die Bestätigung mit Ja weißt man PuTTY an, sich diesen Computer zu merken und bei erneutem Verbindungsaufbau nicht mehr nach zu fragen.
Anschließend ist man per SSH mit der virtuellen Maschine verbunden und kann sich gewohnt anmelden. Das Verbindungs-Fester des Hyper-V-Managers wird dadurch nicht mehr benötigt.

Links
- Ubuntu virtual machines on Hyper-V (Microsoft TechNet, englisch)
- Supported Ubuntu virtual machines on Hyper-V (Microsoft TechNet, englisch)
- Best Practices for running Linux on Hyper-V (Microsoft TechNet, englisch)
- Virtual Switch: Netzwerke in Hyper-V konfigurieren (WindowsPro.de)
- Logical Volume Manager (Wikipedia)
- Hyper-V Integration Services (Microsoft TechNet, englisch)
- PuTTY Download Page
Hallo Jan,
ich muss mal ein großes Danke aussprechen für diese tolle Anleitung. Alles perfekt beschrieben. So macht es auch für mich als Anfänger viel Spaß!
Gruß
Nils
Dem Dank kann ich mich nur anschliessen. Klappt perfekt
Hallo Jan,
ich kann mich Nils nur anschließen! Das kann selbst ich nicht besser machen!
Gruß Michael
Hallo,
danke für die Anleitung und vor allem für die Einstellungen bezüglich Ubuntu, leider konnte ich das System nicht unter „Generation 2“ installieren, ich hatte immer den Fehler „Boot failed. EFI SCSI Device“. Mit der Generation 1 ging es…
Grüße
Hallo Henry und danke für das Lob!
Hast du die Option Sicherer Start aktivieren in dem VM-Einstellungen deaktiviert (siehe letzter Punkt unter Anpassungen der Einstellungen der VM im Artikel)? Wenn die Option aktiviert ist führt dies mit Generation 2 VMs zu Problemen beim Booten.
Gruß,
Jan
Ah Fuck, ich glaube du hast recht…. :) das kann die Ursache sein.
Ich probiere es die Tage nochmal, mein Pentium G3220 ist ein bisschen träge..
Danke dir!
Hi Henry,
ein G3220 ist doch für solche Sachen mehr als ausreichend. Mein Home-Server läuft auch nur mit einem Core i3 3220…
Melde dich einfach nochmal, falls es trotz deaktivierter Option immer noch nicht laufen sollte.
Gruß,
Jan
Klasse Anleitung. Vielen Dank!!!
Servus, danke für die Anleitung.
Du schreibst weiter oben, „kann die VM einfach gesichert werden“.
Da ich nun seit 2 Wochen versuche, eine Ubuntu-VM live zu sichern udn alle Versuche misslingen, wollte ich mal fragen, wie DU das gelöst hast. Es soll eine Live-Sicherung werden, ohne die VM runterfahren zu müssen.
Es gibt von MS Integrationsdienste für Linux, hast DU die installiert ?
Danke und Grüße, Henere
Habs gelöst… es muss noch:
apt-get install linux-tools-4.2.0-35-generic linux-cloud-tools-4.2.0-35-generic
ausgeführt werden, dann klappts auch mit dem Backup der Live-Maschine.
Grüße, Henere
Hallo Henere,
genau, mit diesen Paketen wird das Live-Backup (z.B. über die Windows Server Sicherung) möglich. Es gibt von diesen Paketen allerdings auch Versionen, die auf virtuelle Umgebungen optimiert sind. Im Artikel empfehle ich auch, diese zu installieren:
apt-get install linux-tools-virtual linux-cloud-tools-virtual
.Beim Live-Backup einer Linux-VM sollte nur beachtet werden, dass die Backups Dateisystem-konsistent sind, aber nicht Anwendungs-konsistent, weil es sich eben nicht um ein richtiges VSS Backup handelt.
In einer „professionellen“ Umgebung, wo eine solche VM u.U. auch mal unter Last gesichert werden muss (Webanwendungen, Datenbanken, viele User gleichzeitig, etc.), sollte man daher überprüfen, ob diese Art des Backups ausreicht.
Gruß,
Jan
Servus Jan, leider reichen die von Dir angegebenen Pakete nicht aus um die VSS-Sicherung ausführen zu können. Die Prozesse
hv_vss_daemon
/hv_kvp_daemon
Laufen nicht. Und die kommen erst dazu wenn man:
apt-get install linux-tools-4.2.0-35-generic linux-cloud-tools-4.2.0-35-generic
ausführt…. Das hat mich 2 Wochen meines Lebens gekostet, bis ich da endlich dahinter gestiegen bin, warum die Linuxhobel nicht gesichert werden können.
Grüße, Henere
Hallo Henere,
ich vermute mal, dass du Ubuntu 14.04 LTS einsetzt. Hier ist in der Tat die Installation weiterer Pakete notwendig (siehe hier, besonders Punkt 5).
Der Artikel zielt auf die 15.04 ab – sorry, wenn dir da wichtige Informationen gefehlt haben.
Heute (21.04) wird ja wohl die neue LTS-Version freigegeben (16.04, „Xenial Xerus“). Dies wird in Zukunft wohl die Version sein, die man einsetzen sollte. Ich werde den Artikel dahingehend noch überarbeiten.
Gruß,
Jan
Ja, war 14.04. LTS
Danke Dir !
Ich habe den Artikel nun überarbeitet, so dass die Installation konkret mit Ubuntu Server 16.04 LTS gezeigt wird.
Viel hat sich im Vergleich zu Version 15.10 nicht geändert, daher dürfte es hauptsächlich für Leute interessant sein, die von 14.04 LTS kommen.
Hallo
Danke für die Super Anleitung, bei mir kommt jetzt beim rebooten folgende Fehlermeldung:
Failed to finalize DM devices, ignoring
und das System braucht ewig bis es neu startet.
LG, Kurt
Hallo Kurt,
bleibt deine VM beim Shutdown/Reboot hängen (dieses Phänomen konnte ich auch schon – wenn auch selten – beobachten), oder läuft alles durch und dauert nur etwas länger?
Anscheinend kann diese Meldung mehrere Ursachen haben. Ist es eine Generation 1 oder 2 VM? Hast du irgendwelche „Spezialitäten“ am Laufen, wie z.B. Verschlüsselung? Den Befehl
update-grub
hast du sicherlich ausgeführt, oder?Gruß,
Jan
Hallo Jan,
Super Anleitung, hat mir sehr gut gefallen!
Hi! Danke für Anleitung und die geleistete Arbeit!!
Aber leider bootet nach der Installation mein Ubuntu nicht.
Ich habe einen Microserver (16GB RAM und XEON Prozessor), dort läuft Windows Server 2012 Standard R2 mit der Hyper-V Rolle (BIOS Modus). Auf dem Hyper-V habe ich dann einen Windows Server 2012 R2 Standard als Domänencontroller und einen Windows Server 2012 R2 als WSUS. Die Maschinen laufen problemlos als Generation 2 Maschinen mit aktiviertem SecureBoot. Nun wollte ich noch einen Ubuntu Server nach der hier gegebenen Anleitung aufsetzen. Die Installation läuft problemlos durch, aber nach dem Neustart habe ich nur ein verzerrtes Hyper-V logo, so als sei die Grafikkarte defekt.
Die Windows Maschinen laufen problemlos.
Werde mal einen Versuch mit der „Generation 1“ versuchen, wobei ich lieber den Ubuntu Server in der Generation 2 laufen hätte. Hat jemand noch eine Idee? SecureBoot für die Ubuntu Maschine ist natürlich off.
VG Daniel
Sorry, nachdem ich nun eine VM in der Gen1 installiert habe und nur einen schwarzen Bildschirm hatte als ich mich per Hyper-V verbinden wollte, habe ich es mal einfach per Putty versucht… und siehe da, es ging…. also nochmal alles in Generation 2 versucht, das Bild war wieder dasselbe wie oben beschrieben, aber per putty komme ich drauf.
Ich hätte erwartet dass ich per hyper-v-manager auch die textbasierte Oberfläche angezeigt bekomme.
Also alles gut, es gab nie ein Problem ;-)
VG Daniel
Hi Daniel,
sich mit dem Hyper-V-Manager auf Linux-VMs zu verbinden hat auch bei mir nie korrekt funktioniert. Hier kam es immer zu diversen Fehlern – meistens aber nur, dass Zeilen abgeschnitten oder nur teilweise angezeigt wurden. So heftige Fehler wie bei dir konnte ich noch nicht feststellen. Ich hätte nun erwartet, dass zumindest das Hyper-V-Logo vom Host „kommt“ – hier ist der korrekte Treiber für die Grafik installiert?
Aber ganz ehrlich: Wenn es über putty geht, dann würde ich es so lassen. Mach ich mittlerweile auch so, über den Hyper-V-Manager verbinde ich mich nur, wenn ich eine VM neu aufsetze und SSH noch nicht konfiguriert ist.
Gruß,
Jan
Hi, ist zwar schon etwas hin, aber ich wollte nochmal kurz eine Rückmeldung geben.
Das verzerrte Hyper-V Logo ist äußerst irritierend und tritt nach wie vor auf, jedoch scheint es lediglich ein temporäres Darstellungsproblem zu sein. Wechselt man z.B. mit ALT+F2 die Konsole, dann ist man im Geschäft und kann auch beliebig zwischen den Konsolen wechseln. Ist neulich ein Kollege drauf gekommen… LINUX Grundlagen hat er gesagt ;-P
So long!
Hi Daniel,
das ist vielleicht ein guter Tipp. Danke dafür.
Da ich mich immer mit PuTTY auf die Linux-VMs verbinde, bin ich in dieses Problem allerdings noch nie reingelaufen.
Gruß,
Jan
Hi, auch von mir, ein grosses Danke für die Anleitung! Hätte ich die früher gefunden, hätte ich mir viele Nerven sparen können.
Eine Frage hätte ich aber trotzdem noch; Mein Server, ein ML110 G9, hat 4 x 2TB Platten, welche mit einem Host Bus Adapter (H240), als RAID 5 konfiguriert sind. Dieses soll als Datenspeicher dienen und dafür habe ich eine separate, virtuelle Platte erstellt.
Den Hyper V Server habe ich auf 2 x 500GB (RAID 1), installiert (eigene xvhd). Soweit klappt alles, aber irgendwie gibt’s Probleme bei der Festplatten Kapazität.
Es erscheint eine Meldung, dass die Festplattenkapazität zu Neige geht… und ich steh momentan auf dem Schlauch, wo ich den Konfigurationsfehler gemacht habe.
Hat jemand evtl. eine Idee woran es liegen könnte?
Hi,
Kommt die Meldung auf dem Hyper-V Server? Wie sind die Datenplatten in die Linux-VM eingehängt?
Ich befürchte fast mal, dass das Problem erst einmal nichts mit dem Hyper-V Gast (Linux) zu tun hat.
Gruß,
Jan
Guten Tag,
auch von mir ein riesiges Dankeschön für die tolle Anleitung!
Es hat bei mir alles einwandfrei mit Ubuntu 16.04 LTS funktioniert.
Nun habe ich allerdings die neue Version Ubuntu 17.04 LTS installiert und finde die Pakete aus der Sektion Optimierungen der virtuellen Umgebung nicht. Auch nach ein bisschen googlen konnte ich die aktuellen Pakete nicht finden. Ausschließlich die empfohlenen Pakete für die nicht-LTS Variante — linux-virtual — habe ich gefunden. Trial and Error hat auch zu keinem Ergebnis geführt. Gibt es bereits die aktualisierten Pakete und wenn ja, wo kann ich diese finden? (:
Vielen Dank im Voraus!
Beste Grüße,
Marc
Hi Marc,
Ubuntu 17.04 ist keine LTS-Version – die aktuellste LTS-Version ist immer noch die 16.04.
Daher sind die nicht-LTS-Pakete hier die richtigen (apt-get install linux-tools-virtual linux-cloud-tools-virtual).
Gruß,
Jan
Hey Jan,
vielen Dank für die schnelle Antwort! Ich habe tatsächlich immer gedacht, dass die x.04 Versionen immer LTS sind. Habs aber eben nochmal gegoogelt!
Vielen Dank!
Hallo Jan,
vielen Dank für diese Anleitung. Leider versuche ich seit Tagen auf die Host LW (W10P) zuzugreifen, was nicht funktionieren mag.
Ich habe einen externen vSwitch, habe Zugang zum iNet.
smbclient -U username -L IP-ADR zeigt mir alle Rechner an … nur den Host nicht.
sudo mount -t cifs -o user=hes,domain=QC5000 //192.168.178.25/Musicbase /mnt
Gibt mir error 112 Host down
Hast du eine Idee, sitze da jetzt schon Tage dran. Auf Windows Ebene läuft das Netz prima.
Von einem Raspi3 unter Raspian 9 geht das auch Problemlos
Hi Heinz,
kannst du vom Gast-OS die Host-Maschine anpingen? Wenn nein, dann wird es denke ich wohl mit der Hyper-V-Konfiguration oder der Einstellung des virtuellen Switches zu tun haben.
Wenn ja, dann funktioniert die Kommunikation prinzipiell schon einmal. Dann muss der Fehler irgendwo auf der VM, bzw. am mount-Befehl selbst hängen. Häng hier doch einfach mal ein
--verbose
dran. Denn wenn man nach dem Fehler „Host down“ sucht, dann findet man auch Hinweise darauf, dass dies u.U. mit der Protokoll-Version zusammen hängen kann und die eigentliche Fehlermeldung eher irreführend ist.Gruß,
Jan
Hallo Jan,
Zuerst mal „Danke“ für deine Anleitungen, mit denen auch ein Anfänger wie ich arbeiten kann. Ich konnte anhand deiner Anleitung den Ubuntu Server als Hyper-V Gastsystem installieren. Leider kann ich bei der Einrichtung des Ubuntu Servers die von dir benannten Befehle zwar kopieren, diese dann aber nicht in Hyper-V einfügen. Es erscheinen dann bei mir nur sinnlose Buchstaben, z. B. xxvddx
Wie kann ich die Befehle in Hyper-V reinkopieren, damit ich bei den weiteren Installationen weniger Arbeit habe.
Hi Andreas,
ja, bei der Einrichtung über Hyper-V läuft das mit Copy&Paste nicht so gut. In diesem Fall hilft wirklich nur manuelles Abtippen. Allerdings ist es ja auch nicht wirklich viel Text.
Sobald du allerdings SSH eingerichtet hast, kannst du über PuTTY dann ganz leicht Texte in und aus der VM rauskopieren. Allerdings muss man auch hier etwas aufpassen, da gerne mal aus doppelten Dashes (
--
) ein einfacher Dash wird. Also vor dem Ausführen kopierter Befehle am besten immer erst noch einmal kontrollieren, ob der kopierte Text auch korrekt übernommen wurde.Gruß,
Jan
Danke für deine schnelle Antwort. Dann bin ich auch nicht mehr Bange vor der weiteren Installation mit Nextcloud.
Eine letzte Frage (bis jetzt): Falls der dynamische Ubuntu Server zu klein wird (30 GB), wie kann ich das Ding vergrößern?
Hi Andreas,
ja, wenn du LVM beim Einrichten verwendest hast, dann kann man die Partition auch nachträglich vergrößern. Das ganze ist allerdings etwas aufwändiger. Hier, hier und hier findest du verschiedene Anleitungen dazu.
Ich würde die virtuelle Festplatte dynamisch machen (durch den Parameter -Dynamic bei der Erzeugung der vhdx-Datei). Dann braucht diese nur den Speicherplatz, den das Gast-OS mitsamt allen Dateien benötigt und wächst ggf. dynamisch. In diesem Fall kann die virtuelle Festplatte auch etwas größer ausfallen als im gezeigten Beispiel (z.B. 100 GB), einfach nur um auf der sicheren Seite zu sein.
Gruß,
Jan
Danke. Ich werde eine entsprechende Größe dann dynamisch direkt anlegen.
Hallo Jan,
auch nach zwei Jahren hat dieser Artikel nichts an Aktualität eingebüsst und ist immernoch sehr hilfreich!!
Perfekt und vielen Dank!
Gruß Katja
Hab den Artikel über die Google Suche gefunden.
Innerhalb 30 Minuten alles installiert. TOP!!!
Wirklich ein super How-To. Vor allem der letzte Teil. Vielen Dank dafür!!
Hallo Jan,
der Artikel ist klasse, Danke dafür. Ich bin in der Linux-Welt noch ganz neu und begeisterter Pi-Hole Nutzer, daher mglw. eine blöde Frage.
Aus welchem Grund benutzt Du Windows als Hyper-V host und nicht z.B eine Linux Variante? Mich interessiert hier der Kostenfaktor und die benötigten Hardware-Ressourcen, sprich kann für erste Erfahrungen oder einfache Anwendungen auch ältere Hardware genutzt werden?
Viele Grüße.
daMeiserHans
Hi,
Hyper-V verwende ich eigentlich nur, weil ich mich damit schon gut auskannte (und ein wenig aus Neugier: Bekommt man ein Linux-System unter Windows ordentlich virtualisiert?).
Wenn es dir um Kosten/ältere Hardware geht, fährst du mit einer reinen Linux-Lösung vermutlich besser. Hier kenne ich mich ehrlich gesagt aber nicht mit der Virtualisierung/Backs/etc. aus, da ich das „von außen“ (also den Hyper-V-Host) mache.
Wenn es dir in erster Linie darum geht, einzelne Anwendungen/Applikationen zu virtualisieren (und du nicht gezwungenermaßen eine echte VM benötigst), dann würde ich es mal mit einem Linux-System und Docker ausprobieren. Hier fungiert die Linux-Maschine nur als Docker-Host und alle weiteren Anwendungen werden über Docker deployed. Beispielsweise gibt es hier auch einen Container für pihole (siehe hier).
Das dürfte vom Kosten/Nutzen-Faktor meiner Meinung nach das beste sein.
Gruß,
Jan
Hallo,
leider klappt, die Verbindung mit dem Internet nicht.
Dadurch kann ich keine Updates laden.
Gestern hat es funktioniert. Allerdings wurden dort auch einige Pakete nicht geladen.
Die Verbindung mit Putty geht auch nicht, obwohl die IP-Adresse stimmt.
Ich habe jetzt schon einiges recherchiert und ausprobiert.
Leider klappt es nicht.
Ubuntu LTS 16.04.4
Woran könnte es liegen.
Gruß D
Hallo Dirk,
das gleiche Problem hatte ich letztens nach einem Windows-Update und anschließendem Neustart des VM-Hosts auch. Irgend etwas stimmte daraufhin nicht mehr mit dem virtuellen Switch, den die VMs verwenden. Bei mir hat es in dem Fall geholfen, den bestehenden virtuellen Switch zu löschen und neu anzulegen. Seitdem hatte ich keine Probleme mehr.
Gruß,
Jan
Danke Jan,
leider hat es nicht geklappt. Ich werde jetzt erstmal die virtuellen Netzwerkadapter löschen bzw. rücksetzen.
Dann noch mal den virtuellen Switch anlegen.
Falls du oder jemand es weiß: Im Hyper-V Manager wird bei Netzwerk keine IP-Adresse angezeigt ist das so richtig?
Schöne Ostern
Gruß
Dirk
Hi Dirk,
ja, du musst die virtuellen Switches echt nochmal komplett löschen, neu anlegen und den VMs (im ausgeschalteten Zustand) neu zuordnen. Erst dann hatte das bei mir funktioniert.
Gruß,
Jan
hi jan,
wirklich klasse anleitung. klappt auch alles. ich hab nur ein problem ich krieg den datenaustausch ( brauch eigentlich nur filetransfer) zwischen der vm (bei mir ubuntu 14.04 lts server) und dem host (windows 2008 r2 server) nicht hin. hast du da eine idee.
grüsse hans
Hi Hans,
wenn SSH soweit konfiguriert ist, dann ist es wohl über SFTP am einfachsten. Dazu reicht dann ein beliebiger FTP-Client.
Musst du häufiger Daten übertragen, würde ich auf dem Host ein Netzwerk-Share einrichten. Diese kann dann in der VM einfach gemountet werden. Anleitung dazu siehe hier.
Gruß,
Jan
Super Sache.
Ich brauche Ubuntu für die Uni. Daher benutze ich nur die normale Version 17.10 und nicht die Server Variante. Denoch klappt es sehr gut. Nur beim allerletzten Schritt nicht. Da heißt es ja, dass ich den PC Neustarten soll. Wenn ich das mache, kommt die Info, dass ich das Speichermedium entfernen soll und dann Enter drücken soll. Hier liegt mein Problem. Anstatt dass er neu startet, wenn ich enter drücke, passiert erst mal garnichts mit Ubuntu. Bei genauerer Beobachtung fällt aber auf, dass ich im Hintergrund irgendwie immer in eine neue Zeile gehe. Ich kann auch ohne Probleme irgendwas schreiben. Quasi so als wäre ich in einem Editor und der Hintergrund ist einfach das ubuntu Logo und die Aufforderung Enter zu drücken. Ich kann also den Neustart gar nicht richtig abschliesen, da er nur neue Zeilen im Hintergund macht, wenn ich Enter drücke.
Ich habe mich bei allen Einstellungen an deine Anleitung gehalten. Bis auf die virtuelle Festplatte. Die habe ich mit dem Hyper-V-Manager auf eine leere Partition meiner SSD angelegt und nicht die PowerShell verwendet.
Könnte es daran liegen oder wo habe ich das Problem? Ich würde mich über Hilfe freuen.
LG Malte
Hallo Malte,
ich habe Ubuntu Desktop auch mal zeitweise als VM installiert, habe es aber nicht ohne Verrenkungen hinbekommen, dass ich eine annehmbare Verbindung über RDP nutzen konnte. Daher habe ich das Projekt erst einmal vertagt und habe daher nicht viel Erfahrungen mit der Desktop-Variante.
Ist das Verhalten bei dir identisch, wenn du über das Terminal gehst und mittels sudo reboot now den Neustart anwirfst? Ich denke auch mal, dass es kein Problem wäre, wenn du die VM einfach über den Hyper-V Manager ausschalten würdest, wenn die VM in diesem seltsamen Zustand ist.
Gruß,
Jan
Hi Jan,
möchte mich hier anderen Danksagungen anschließen. Experimentiere gerade -als Neuling in Sachen Linux – und gerade in Verbindung mit Hyper-V war mir Deine sehr gute, ausführliche Anleitung ein große Hilfe. Daumen hoch!
Hallo, ich habe ubuntu 16.04 über paralles auf einem imac (high sierra) installiert. Über „home“ konnte ich auf die dateien des gastgebersystems zugreifen. Heute habe ich auf ubuntu 18.04. upgecrated(?). Wie greife ich nunmehr auf die dateien des iMac zu?
Hi Wolfgang,
sorry, da muss ich leider passen. Ich nutze weder Parallels, noch MacOS.
Könntest du evtl. eine Freigabe vom Mac direkt in die VM mounten?
Gruß,
Jan
Guten Tag
erst mal vielen Dank für die klasse Anleitung. Leider kommt bei mir beim Starten des Servers sofort die Meldung : Anwendungsfehler beim Versuch den Status von V-Server1 zu ändern. “ Der virtuelle Computer V-Server1 konnte nicht gestartet werden , da die Hyperversior nicht ausgeführt wird.
Was bedeutet das und wie kann man das beheben? Ich habe auch schon mit einer anderen Oberfläche versucht einen V-Server zu installieren ( Virtualbox) aber da kann ich trotz 64 bit version win 10 pro , nur eine 32 bit version einrichten. Ich habe versucht Debian zu installieren damals und konnte da aber nicht den befehl nano/etc/sudoers ausführen da angeblich dieser Ordner nicht vorhanden sei. Auch mit Sudo klappte es nicht. Daher wollte ich diese Anleitung versuchen aber komme auch dort nicht mal zum Starten des Servers für die Installation.
Vielen danke für die Hilfe schon mal
Hi Jürgen,
für die Ausführung von VMs unter Hyper-V gibt es einige Voraussetzungen. Vielleicht erfüllt der Host bei dir nicht die Anforderungen? Hier habe ich einen
Link für dich, wo das ganze recht gut erklärt ist. Vielleicht hilft dir das ja schon weiter.
Gruß,
Jan
Danke für deine Antwort
Ich glaube ich habe den Fehler gefunden ich konnte den Hyperversior nicht aktevieren da ich im Bios Virtualisierung aus hatte. Habe dies nun akteviert und konnte die fehlende Software installieren. Nun versuche ich das ganze nochmals neu nach deiner Anleitung und hoffe es klappt. Ich wollte nur einen V-Server einrichten um einwenig zu Hause an einer Homepage zu basteln ohne immer gleich für einen Server zahlen zu müssen. Ich hatte früher mal einen V-Server gemietet und habe über mein Gewerbe Hp´s erstellt und vermarktet. Da aber die Nachfrage geringer wurde habe ich das Gewerbe aufgegeben und den Server gekündigt. Ich denke nur zum basteln sollte dies genügen.
Guten Abend
Ich habe das ganze nun versucht mit Debian da ich nur die Ubunto version 18.4 runter laden konnte und da die Installtion doch etwas anders ist als hier in der Beschreibung. Selbst wenn ich Deutsch auswähle ist alles Englisch und anderst aufgelistet als hier. Mit Debian hat es zwar soweit funktioniert aber ich komme in keinen Ordner rein da mir die berechtigungen fehlen. Auch über Sudo nicht. Gibt es denn genau das Systhem wo hier beschrieben wurde noch als download? Ich habe nur immer die torrent. iso datei gefunden. Dies ist aber doch dann eine CD oder nicht? Wäre lieb wenn mir da einer weiter helfen könnte danke Gruß Jürgen
Hi Jürgen,
ich sehe gerade, dass du unter dem „alten“ Artikel kommentiert hattest, der auf Ubuntu 16.04 abzielt.
Hier gibt es eine überarbeitete Version speziell für Ubuntu Server 18.04 – nutze am besten den neuen Artikel.
Zu Debian: Hier läuft einiges anders. Wenn du beispielsweise einen Account neben dem Root-Account während des Setups anlegst, dann wird keine sudo installiert und du kannst auch keine Befehle mit „sudo“ ausführen. Hier musst du dich dann als Root-User einloggen oder ein su root machen.
Wenn du dennoch sudo einrichten willst, dann kannst du das aber nachträglich installieren, siehe hier.
Ich würde aber erst einmal den neuen Artikel für Ubuntu Server 18.04 ausprobieren. Hier sollte im Tutorial alles genau beschrieben sein.
Gruß,
Jan