Remote-Shutdown mit Windows Server Advanced Power Management und MagicPacket

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Dieser Artikel beschreibt, wie Remote-Shutdown mittels Windows Server Advanced Power Management und MagicPacket realisiert werden kann.

Schritt 1: Windows Server Advanced Power Management

Windows Server Advanced Power Management Logo

Zunächst ist das Programm Windows Server Advanced Power Management (im Folgenden WSAPM genannt) auf dem Rechner zu installieren, der aus der Ferne herunter gefahren, neu gestartet oder in den Standby- bzw. Ruhezustand versetzt werden soll.

WSAPM ist ein Programm für erweitertes Energie-Management auf Windows-Rechnern. Ursprünglich konzipiert für Home-Server, ist es jedoch auch sehr gut für den Einsatz auf Desktop-PCs geeignet. Im Folgenden werden allerdings nur die Funktionen beschrieben, die für Remote-Shutdown wichtig sind. Eine detaillierte Beschreibung aller Programm-Features ist im Handbuch der Software zu finden.

Nach der Installation wird die Software gestartet und die Programm-Optionen aufgerufen. Für Remote-Shutdown ist hier nur der gleichnamige Reiter interessant.

Windows Server Advanced Power Management: Einstellungen - Remote-Shutdown
Windows Server Advanced Power Management: Einstellungen – Remote-Shutdown
  • Remote-Shutdown aktivieren: Diese Option muss für Remote-Shutdown aktiviert werden
  • Port (UDP) für Remote-Shutdown: Hier wird ein (UDP-)Port angegeben, über den Remote-Shutdown-Befehle empfangen werden. Standardmäßig ist dies Port 9.
  • Passwort (optional): Es kann ein (optionales) Passwort vergeben werden. Nur wenn das Passwort eines empfangenen Remote-Shutdown-Befehls mit dem hier eingegebenen übereinstimmt, wird der Befehl auch ausgeführt. Wenn kein Passwort verwendet werden soll, sind die Text-Felder einfach leer zu lasen.
    Wichtig: Dieses Passwort wird unverschlüsselt über das Netzwerk übertragen und sollte demnach nicht als Sicherheits-Aspekt aufgefasst werden. Daher hier bitte keine Passwörter verwenden, die schon für andere Dienste oder Anmeldungen in Verwendung sind.

Nach dem Bestätigen der Optionen kann das Programm geschlossen werden.

Nun läuft im Hintergrund ein Windows Dienst, der auf dem angegebenen UDP-Port auf Remote-Shutdown-Befehle lauscht. Dieser Dienst wird beim Systemstart immer mit gestartet.

Schritt 2: MagicPacket

MagicPacket Logo

MagicPacket ist eine App für Wake On LAN (verfügbar für Windows und Windows Phone), die auch Remote-Shutdown-Befehle senden kann. Die Screenshots stammen von der Windows Phone Version der App.

Um Remote-Shutdown zu aktivieren, muss die gleichnamige Option in den App-Einstellungen aktiviert werden.

MagicPacket: Remote-Shutdown in den App-Einstellungen
MagicPacket: Remote-Shutdown in den App-Einstellungen

Nun erscheinen in der App neue Funktionen für Remote-Shutdown.

In den Eigenschaften zu einem PC sind folgende Einstellungen vorzunehmen:

MagicPacket: Eigenschaften eines Computers
MagicPacket: Eigenschaften eines Computers
  • Port (Wake On WAN/Remote-Shutdown): Gibt den UDP-Port an, über den Wake On WAN bzw. Remote-Shutdown-Befehle gesendet werden. Dieser Port muss mit dem Port übereinstimmen, der in WSAPM angegeben wurde.
  • Passwort (Remote-Shutdown): Hier wird das optionale Passwort eingegeben. Wenn kein Passwort in WSAPM angegeben wurde, wird das Feld einfach leer gelassen.

Nun kann der PC aus der Ferne herunter gefahren, neu gestartet oder in den Standby- bzw. Ruhezustand versetzt werden:

  • Mittels Kontext-Menü eines PCs oder einer Gruppe.
  • Per NFC: Die App kann NFC-Tags sowohl für Wake On LAN, als auch Remote-Shutdown beschreiben.
  • Per Sprachbefehl (Cortana – nur Windows Phone): eine Liste der zur Verfügung stehenden Sprachbefehle ist in der integrierten App-Hilfe zu finden.
MagicPacket: Remote-Shutdown im Kontext-Menü
MagicPacket: Remote-Shutdown im Kontext-Menü

FAQ

Warum braucht man eine zusätzliche Software auf dem Computer?

Dies liegt darin begründet, dass es für eine Remote-Shutdown-Funktionalität keinen einheitlichen Standard gibt. Bei Wake On LAN sieht die Sache anders aus: Hier gibt es einen Standard der mehr oder weniger in der Hardware implementiert wird – solange die Hardware Wake On LAN unterstützt, funktioniert dies ohne zusätzliche Software.
Da es bei Remote-Shutdown keinen Standard gibt, ist man hierbei auf ein Programm angewiesen, welches entsprechende Befehle empfangen und verarbeiten kann.

Remote-Shutdown funktioniert nicht

Für Remote-Shutdown müssen Server (PC, der herunter gefahren werden soll) und Client (App, die die entsprechenden Befehle sendet) über das Netzwerk kommunizieren. In diesem Fall läuft die Kommunikation über UDP ab. Auf dem Server darf eine evtl. vorhandene Firewall eingehenden UDP-Traffic (über den eingestellten Port) nicht blockieren.
Beim Setup von Windows Server Advanced Power Management wird daher eine Ausnahme in der Windows Firewall eingetragen. Bei der Verwendung einer Firewall eines Drittanbieters muss diese Ausnahme manuell vorgenommen werden.

Links

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